Mittwoch, 3. Juni 2009

Ein Zimmer

Wie einige von euch vielleicht wissen, bin ich nach Singapur gefahren ohne eine feste Zusage fuer einen Platz zum schlafen zu haben. Die Shastris, unsere Freunde aus Kuala Lumpur, rieten mir mich an Yap Kim Hao zu wenden, einem alten Bischof in Singapur. Zwei Tage vor meinem Abflug, sagte er in einem Telefonat, dass ich mir keine sorgen machen soll, wir wuerden schon etwas finden. Singapur ist eine Insel und entsprechend knapp und teuer ist der Wohnraum auch. Die Preise sind mit Frankfurt vergleichbar.
Alss ich ankam, zog ich erstmal in das Keong Saik Hotel, einem Hotel in dem ich schon letztes Jahr mit Miri uebernachtete. Hotels sind hier allerdings ebenfalls sehr teuer und deswegen entschied ich mich fuer eine Herberge. Ich entschied mich fuer das World Service Hostel in Chinatown, weil es sich in der Naehe des Hotels befindet und im Internet auch als besonders sauber beschrieben wurde. Trotzdem fiel es mir,wie ihr euch vorstellen koennt, sehr schwer in einem Raum mit drei anderen fremden Leuten zu schlafen (Es gab ausser dem 4-Bett-Zimmer noch eines mit 10 Betten). Es gab auch nur eine Dusche und eine Toilette fuer alle, das entsprach auch nicht gerade meinen Idealvorstellungen. Wenigstens mochte mich das Maedchen, dass sich dort um alles kuemmerte und gab mir das groesste Bett.
Zuerst hatte ich die Herberge gar nicht gefunden, aber dann merkte ich, dass sie sich im zweiten Stock dieses Hauses befand. Darunter ist das Zimmer zu sehen.






Als ich den alten Bischof anrief, gab er mir die Nummer eines gewissen Stephens, der ein Zimmer fuer mich haette. Ich verabredete mich mit ihm fuer den zweiten Abend zum Abendessen und um mir seine Wohnung anzusehen. Diese war sehr schoen, ein fuer Singapur typisches "Condo" in einer groesseren Wohnanlage mit Pool und allem drum und dran.



Mir gefiel es da gut. Stephen machte sich allerdings die ganze Zeit sorgen gemacht, dass es zu weit ausserhalb fuer mich waere und ich zu lange zu meiner Arbeitsstelle brauchen wuerde. Wir hatten schon abgemacht, dass ich zu ihm komme aber er rief mich spaeter noch einmal an und sagte er haette einen Freund, der ebenfalls Stephen heisst und dessen Mutter wuerde in einem grossen Haus (ein eigenes Haus ist in Singapur ein Zeichen fuer Reichtum)wohnen, dass auch nicht so weit vom ARD Studio entfernt liegt. Er hatte schon alles abgemacht, ich wuerde den anderen Stephen am Abend des naechsten Tages treffen und er wuerde mich zum haus seiner Mutter fuehren. Dort koenne ich fuer 350 Singapur-Dollar (175 euro) wohnen, ein Schnaeppchen. Und so geschah es dann auch. Ich hatte also ueber viele Ecken ein Zimmer gefunden.

Eine kleine Anmerkung: Beide Stephens sind wir der groesste Teil der Singapurianer Chinesen. Weil es so eine internationale Stadt ist, geben sich diese, neben ihren chinesischen Namen, zusaetzlich noch englische. Dabei faellt ihre Wahl meist auf so Klischee-Namen wie eben Stephen. Als ich diese Geschichte Gregor und seinen Freunden, die hier bei einer Bank in Singapur arbeiten erzaehlte, bestaetigten diese meine Beobachtung und meinten, dass auch Anthony und Vincent sehr beliebt seien. Wie zum Beweis fuehlte sich ein vorbei laufender Chinese angesprochen und drehte sich zu uns um.



Stephen, gerne auch Steve und hier auf dem Bild zu sehen (links), holte mich ab und zusammen fuhren wir zu dem haus seiner Mutter. Er arbeitet bei "Mediacorp", dem groessten Medienunternehmen in Singapur, zu dem Fernsehsender und zeitschriften wie Elle Singapore oder Singapore FHM gehoeren. Er meinte er mache nichts besonders serioeses, von seiner Visitenkarte erfuhr ich, das er senior editor bei Style: Weddings ist. Geheiratet wird in Singapur gerne.
Er ist 43, das juengste von 6 Kindern, die alle im Umkreis um das Haus seiner Mutter wohnen. Er konnte gar nicht verstehen, dass ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne, ich sollte mich dochum die kuemmern! Des Weiteren fragte er ob es mich stoere,dass seine Mutter Taoistin sein. Im Gegenteil, ich war noch gespannter!
Bald mehr zu Haus und Zimmer! Es wird auch weniger Text und mehr Fotos. Versprochen.

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